Therapiehunde

Therapeutische Begleithunde

Therapeutische Begleithunde (Besuchshunde) sind bestens sozialisierte Familienhunde, die über eine hohe Toleranzschwelle und natürlich keinerlei Aggressionen verfügen. Sie „arbeiten“ mit ihren Hundehaltern vornehmlich nicht im therapeutischen Sinne, sondern auf sozialer Ebene. Zum Beispiel in Senioreneinrichtungen fördern Besuchshunde die Mobilität der besuchten Menschen, durch Spiele, Füttern sowie Streicheln und bieten darüber hinaus noch für längere Zeit Gesprächsstoff.

Therapeutische Begleithunde sollten über speziell antrainierte Fähigkeiten verfügen, z.B. Aufheben und Tragen, Apportieren und Fangen von unterschiedlichen Gegenständen. Diese Hunde müssen jederzeit Berührungen in fast jeder Form zulassen. Durch dieses Zulassen der Nähe wirken sie als „Spannungslöser“ und „Brückenbauer“.

Therapeutische Begleithunde werden auch in der Hospizarbeit, sowie in Kindergärten und Schulen ("Schulhund", "Lesehund") oder in der Ergo-, Physiotheraphie und Logopädie eingesetzt.

Therapiehund

Therapiehunde sind Hunde, die vor allem in der tiergestützten Therapie eingesetzt werden. Der Hund „arbeitet“ als Co-Therapeut beim Einsatz von heilpädagogischen Maßnahmen mit Handicaps wie z.B. Psycho-, Physio-, Ergo- oder Sprachtherapie. Hunde sind unvoreingenommen, ungeachtet der äußerlichen Erscheinungsformen der Menschen, und regen zu Aktivitäten an.

Ausbildungsweg

Die Ausbildung besteht aus einem dreistufigen Prozess, der sich ausgehend vom Eignungstest über ein Ausbildungswochenende und einer praktischer Prüfung hin zum therapeutischen Begleithund erstreckt.


Eignungstest

Bei einem Eignungstest zum Therapiehund bzw. eines therapeutischen Begleithundes wird vorausgesetzt, dass der Hund bestimmte Eigenschaften und Fähigkeiten besitzt, die für diese Arbeit erforderlich sind. Der Test umfasst verschiedene Kategorien, darunter Verhalten, Gehorsam, Sozialisation und Reaktion auf Außen- und Umweltreize. 

Die wichtigsten Eigenschaften, die ein Hund für diese Arbeit haben muss, sind: 

  • Ruhe und Gelassenheit: ein Therapiehund sollte ruhig und gelassen sein und sich nicht durch laute Geräusche oder ungewohnte Umgebungen aus der Ruhe bringen lassen. 
  • Freundlichkeit und Geduld: ein Therapiehund sollte freundlich und geduldig sein, um mit verschiedenen Arten von Menschen umgehen zu können, insbesondere mit Kindern und älteren Menschen. 
  • Gehorsam und Zuverlässigkeit: ein Therapiehund sollte gut trainiert sein und auf Hörzeichen zuverlässig reagieren. 
  • Sozialisation: ein Therapiehund sollte sich gut mit anderen Hunden und Menschen vertragen und in der Lage sein, in einer Gruppe zu arbeiten. 
  • Reaktion auf Außen- und Umweltreize: ein Therapiehund sollte in der Lage sein, auf verschiedene Außen- und Umweltreize zu reagieren, z.B. durch Berührung, Geruch oder Geräusche, ohne dabei ängstlich oder aggressiv zu werden. 

 Der Eignungstest umfasst daher verschiedene Aufgaben, wie z.B. das Verhalten in einer Gruppe von Menschen und Hunden, das Reagieren auf laute Geräusche oder das Verhalten gegenüber fremden Personen. Erfahrene Ausbilder führen den Test durch und bewertet die Fähigkeiten des Hundes sowie des Menschen. Wenn ein Hund alle Kriterien erfüllt, gilt er als geeignet für die Arbeit als Therapiehund bzw. therapeutischen Begleithundes. 


Referenzen

Wir haben einige Heimleiter/Innen der Heime, bei denen unsere ehrenamtlich arbeitenden Mensch-(Therapie-)Hund-Teams regelmäßig aktiv sind, gebeten, nachfolgenden Satz zu vervollständigen:

 

Die regelmäßigen und ehrenamtlichen Einsätze der ausgebildeten Teams des Vereins „Mein Assistenzhund e.V.“ mit Therapiehunden in unserer Einrichtung sind für die Bewohner/innen unseres Hauses wichtig, weil.../ machen Freude, weil...

 

...sie den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern, Aufmerksamkeit wecken, Kommunikation fördern, das Selbstwertgefühl stärken (z.B.: „ich kann ein Leckerli geben!“) ... viele Erinnerungen wissen ehemalige Hundebesitzer zu erzählen. Am liebsten streicheln unsere Bewohner das weiche Fell und freuen sich am „treuen Hundeblick“. Danke für die Zeit, die Sie mit Ihren Hunden für unsere Bewohner opfern!

 

...Tier und Mensch eine durchaus positive Ergänzung darstellen und Lebensfreude geweckt wird.

 

...der Kontakt zu den Tieren, ...Bewohner fühlen Fell und die Zuneigung der Tiere, ...Tiere sind auf einzelnen Bewohner fixiert, ...Bewohner bekommt Aufmerksamkeit vom Hund.

 

...sie immer ein Höhepunkt im Alltag sind und es viel Freude bereitet, die Hunde zu beobachten + zu streicheln! Vielen Dank für Ihre weiteren Besuche!

 

...durch unsere Biographiearbeit ersichtlich wurde, dass der Kontakt mit Tieren Kindheitserinnerungen hervorruft. Gerade große Hunde erwecken Erinnerungen an die eigene frühere Zeit (Bauernhof). – Das Zusammensein mit Tieren ist ein positiver Anziehungspunkt, man merkt, „es kommt was an“. Alles, was mit Leben zu tun hat, dient der Beschäftigung, Ablenkung und Selbstfindung.

 

...Tierliebe u./o. Körperkontakt mit Tieren Emotionen in positiver Weise auslöst, Verknüpfungen wiederherstellt und entspannt.

 

...auch Bewohner zu dieser Stunde kommen, die sonst nicht aus der Reserve zu locken sind.

 

...Viele Bewohner werden aus ihrer Lethargie geholt. Die Hunde bewirken, dass die alten Menschen wach werden in ihrer körperlichen Aktivität, als auch im Geist, Reaktionen werden klarer, Sinne werden aktiviert. Es wird über den Hund ein Kanal geschaffen, in Kontakt zu kommen. Gerade bei den Bewohnern mit Demenz ein ganz wichtiger Moment, hier Urgefühle wieder zu wecken, Freude und Entspannung zu schaffen.


Hunde ersetzen keine Therapeuten, sondern sind „Therapeuten“ mit besonderen Fähigkeiten.

Klara und Jasper mit Simone Kress